(Bild von PixelAnarchy auf Pixabay)

 

Generalisierte

Angststörungen

 

  • Das wesentliche Merkmal dieser Erkrankung besteht auch hier in einer lang anhaltenden Angst, die sich nicht auf eine bestimmte Situation bezieht oder an bestimmte Objekte gebunden ist. Man nennt dies „die Angst ist frei flottierend“
  • Die betroffenen Menschen leiden wie bei den anderen Angststörungen unter ständiger Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Schwitzen, Benommenheit, Herzklopfen, Schwindelgefühle, Schlafstörungen, Reizbarkeit, erhöhte Schreckhaftigkeit oder auch körperliche Symptome wie z.B. Oberbauchbeschwerden.
  • Immer wieder werden Befürchtungen geäußert von plötzlich auftretenden Krankheiten oder Unglücken von nahestehenden Angehörigen, die Menschen leiden unter anhaltenden Sorgen und schlimmen Vorahnungen, dieses Gedankenkreisen zieht sich durch den Alltag und sie finden keinen Ausweg aus diesem Labyrinth.
  • Frauen sind von dieser Erkrankung häufiger betroffen als Männer, die Abgrenzung zu einer „normalen Angst“ und begründeten Angst gestaltet sich oft schwierig.

 

 

 

Zwangsstörungen

 

 

  • Bei Zwangsstörungen stehen Zwangsgedanken, Zwangsimpulse oder Zwangshandlungen im Vordergrund. Das bedeutet, sich stereotyp wiederholende Vorstellungen, Impulse oder Handlungen, die sich dem Betroffenen aufdrängen und er vergeblich versucht, sich dagegen zu wehren.
  • Den meisten Betroffenen erscheinen sie  auch als unsinnig sowie manchmal auch bedrohlich, was zusätzlich dann noch Angst auslösen kann.

Jeder von uns kennt zwangsähnliche Phänomene von sich selbst oder anderen Personen. Als behandlungsbedürftig erweisen sich Zwangsstörungen aber erst, wenn sie den Betroffenen in seinem gesamten Denken, Handeln sowie im sozialen Verhalten so beeinflussen, dass sie einen großen Teil des Tagesablaufes in Anspruch nehmen und damit zum sozialen Rückzug bis hin zur sozialen Isolation führen.

  • Die Erkrankung beginnt in der Regel zwischen dem 15 und 25 Lebensjahr, Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen.
  • Für die Entstehung dieser Erkrankung werden organische und psychologische Faktoren verantwortlich gemacht.
  • Zu den organischen Faktoren gehören nachweisbar ein gehäuftes Auftreten von Zwangsstörungen bei bestimmen neurologischen Erkrankungen sowie ein Ungleichgewicht im serotenergen System, das auch bei Depressionen bekannt ist. Dafür spricht auch in der Behandlung von Zwangsstörungen das gute Ansprechen auf Antidepressiva.
  • Unter den psychologischen Faktoren werden Zusammenhänge genannt zwischen Zwangsphänomenen und Angst.

 Beispiele für Zwangsgedanken:

  • Der Gedanke, mich bei Kontakt mit anderen Menschen oder Objekten zu beschmutzen
  • Andauernder und unlösbarer Zweifel, bestimmte Dinge getan oder unterlassen zu haben
  • Anhaltend aufdrängende Gedanken, die eigene Gesundheit könnte gefährdet sein

 Beispiele für Zwangsimpulse:

  • Der Impuls, eine aggressive Handlung gegenüber einem anderen Menschen (das eigene Kind, Partner...) zu begehen.
  • Der Impuls, unkontrollierte oder ungewöhnliche sexuelle Praktiken auszuüben.
  • Der Impulse, für sich selbst schädigende Handlungen auszuüben (z.B. von einer Brücke zu springen)

 Beispiele für Zwangshandlungen:

  • Waschzwang
  • Zwanghaftes Nachfragen
  • Zählzwang
  • Kontrollzwang

Zwangsstörungen können als alleinige Erkrankung vorkommen, aber auch im Rahmen von anderen Erkrankungen wie z.B. Wahnerkrankungen, Essstörungen, Abhängigkeitserkrankungen, Störungen des Sexualverhaltens, Depression oder auch wie oben schon genannt bei organischen Krankheiten wie Gehirnhautentzündungen, Vergiftungen, Infektionen, vorübergehenden Durchblutungsstörungen des Gehirns oder auch Epilepsie.

 

Wenn Sie unter einer  Zwangserkrankung leiden, welche Sie im normalen Leben behindert und quält oder sich plötzlich entwickelt hat, wenden Sie sich vertrauensvoll an einen Arzt, er wird dann eine auf Sie abgestimmte Diagnostik und Therapie einleiten.

 

Welche psychotherapeutischen Möglichkeiten gibt es zur positiven Beeinflussung oben genannter Krankheitsbilder?

 

Grundsätzlich ist es auch hier sinnvoll und für den Erfolg der Behandlung ausschlaggebend, die Therapie aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Strategien zu kombinieren. Dies bedeutet also den Weg zu einem Arzt/Psychiater und Psychotherapeuten.

 

  • Bei der generalisierten Angst kommt häufig eher die aufdeckend-analytische Therapie zum Einsatz. Das bedeutet, es wird mittels tiefenpsychologischer oder psychoanalytischer Therapie geschaut, wo der Ursprung der Angst sein könnte. Außerdem können auch hier Verfahren der Gesprächstherapie, der Körperpsychotherapie und der Hypnose ihre Anwendung finden.
  • Auch bei der Behandlung der Zwangsstörungen  spielt die kognitive Verhaltenstherapie eine wichtige Rolle, in welcher der Patient lernt, seine Zwangssymptome bewusst zu erkennen und durch bestimmte angewandte Techniken zu verändern und zu beeinflussen. Ebenso arbeitet man auch hier mit Techniken, in denen der Patient Stück für Stück lernt, sich gegen die  Zwangsgedanken-Impulse und Handlungen zu wehren und dies auszuhalten. Wichtig ist hierbei die Unterstützung des sozialen Umfelds, wie z.B. der Partner und die Familie sowie natürlich auch eine große Bereitschaft und der Wille des Patienten.

  • In den wissenschaftlichen Untersuchungen zu den oben genannten Krankheitsbildern hat sich gezeigt, dass der Zustand der Entspannung weitgehend das Erleben von Angst ausschließt. (Versuchen sie mal, in einem entspannten Zustand auf der Couch, mit einem guten Buch in der Hand, Angst oder Panik zu empfinden... )

    Deshalb ist es wichtig, ein Entspannungsverfahren zu erlernen, um diesen Zustand in den angstbesetzten Situationen abrufen zu können.

    Dazu zählen die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson und das Autogene Training sowie auch Biofeedback.

      Eine genauere Beschreibung dieser Entspannungsverfahren finden Sie auf meiner Homepage unter der Rubrik:            Therapien               Entspannungstherapie