Jeder von uns kennt zwangsähnliche Phänomene von sich selbst oder anderen Personen. Als behandlungsbedürftig erweisen sich Zwangsstörungen aber erst, wenn sie den Betroffenen in seinem gesamten Denken, Handeln sowie im sozialen Verhalten so beeinflussen, dass sie einen großen Teil des Tagesablaufes in Anspruch nehmen und damit zum sozialen Rückzug bis hin zur sozialen Isolation führen.
Beispiele für Zwangsgedanken:
Beispiele für Zwangsimpulse:
Beispiele für Zwangshandlungen:
Zwangsstörungen können als alleinige Erkrankung vorkommen, aber auch im Rahmen von anderen Erkrankungen wie z.B. Wahnerkrankungen, Essstörungen, Abhängigkeitserkrankungen, Störungen des Sexualverhaltens, Depression oder auch wie oben schon genannt bei organischen Krankheiten wie Gehirnhautentzündungen, Vergiftungen, Infektionen, vorübergehenden Durchblutungsstörungen des Gehirns oder auch Epilepsie.
Wenn Sie unter einer Zwangserkrankung leiden, welche Sie im normalen Leben behindert und quält oder sich plötzlich entwickelt hat, wenden Sie sich vertrauensvoll an einen Arzt, er wird dann eine auf Sie abgestimmte Diagnostik und Therapie einleiten.
Welche psychotherapeutischen Möglichkeiten gibt es zur positiven Beeinflussung oben genannter Krankheitsbilder?
Grundsätzlich ist es auch hier sinnvoll und für den Erfolg der Behandlung ausschlaggebend, die Therapie aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Strategien zu kombinieren. Dies bedeutet also den Weg zu einem Arzt/Psychiater und Psychotherapeuten.
Auch bei der Behandlung der Zwangsstörungen spielt die kognitive Verhaltenstherapie eine wichtige Rolle, in welcher der Patient lernt, seine Zwangssymptome bewusst zu erkennen und durch bestimmte angewandte Techniken zu verändern und zu beeinflussen. Ebenso arbeitet man auch hier mit Techniken, in denen der Patient Stück für Stück lernt, sich gegen die Zwangsgedanken-Impulse und Handlungen zu wehren und dies auszuhalten. Wichtig ist hierbei die Unterstützung des sozialen Umfelds, wie z.B. der Partner und die Familie sowie natürlich auch eine große Bereitschaft und der Wille des Patienten.
In den wissenschaftlichen Untersuchungen zu den oben genannten Krankheitsbildern hat sich gezeigt, dass der Zustand der Entspannung weitgehend das Erleben von Angst ausschließt. (Versuchen sie mal, in einem entspannten Zustand auf der Couch, mit einem guten Buch in der Hand, Angst oder Panik zu empfinden... )
Deshalb ist es wichtig, ein Entspannungsverfahren zu erlernen, um diesen Zustand in den angstbesetzten Situationen abrufen zu können.
Dazu zählen die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson und das Autogene Training sowie auch Biofeedback.
Eine genauere Beschreibung dieser Entspannungsverfahren finden Sie auf meiner Homepage unter der Rubrik: Therapien Entspannungstherapie